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Anti-Jewish Violence and Ukrainian Nation-Building. The Jewish Communities in 1918–1920 in the Documents of the Joint Distribution Committee

Giuseppe Motta

2023

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Abstract

In dem Artikel werden die Bedingungen analysiert, unter denen die Juden in der dramatischen Zeit von 1917 bis 1921 in der Ukraine lebten, als die Russische Revolution den Weg in die Unabhängigkeit der Ukraine ebnete. Der Bolschewistischen Revolution folgte eine grenzüberschreitende Welle nationalistischer und antisemitischer Gewalt, die sich im gesam- ten Mittelosteuropa, im ehemaligen zaristischen Russland sowie auch in anderen Ländern wie Deutschland, Österreich und Ungarn ausbreitete. Aber vor allem in der Ukraine nahmen die Massaker gegen die jüdische Bevölkerung ungeheuerliche Ausmaße an. Die Dokumentation des Joint Distribution Committee ( JDC, ein Hilfswerk US-amerikanischer Juden) bietet einen interessanten Einblick in diese belastende Zeit. Dank dieser Dokumentationen ist ein besseres Verständnis der vielfältigen Sichtweisen möglich, die in der Forschung diskutiert werden: die klare Unterscheidung zwischen der westukrainischen und der Volksrepublik, die Politik der Bolschewisten und ihre bessere Strategie den Anschein von Sicherheit und Ordnung zu vermit- teln, die ‚Routine‘ und das militärische Verhalten der Truppen bei den Pogromen. Das Ziel dieser Studie ist, die ‚jüdische Frage‘ in der Ukraine nicht nur hinsichtlich der Theorie der Umstände als Resultat der Konflikte zwischen Roten, Weißen und ukrainischen Machtha- bern neu zu überdenken, sondern auch mit Bezug auf die Uneindeutigkeiten und Widersprüche des ukrainischen Staates und des Projektes zur Nationsbildung.