Die Zusammenarbeit zwischen dem Dipartimento di Culture Comparate der Universität L'Aquila und dem Dipartimento di Studi Europei Americani e Interculturali der Universität Rom La Sapienza mit der Partnerschaft der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ermöglichte dank der Finanzierung von Seiten des Ateneo Italo-Tedesco in Trient die Organisation der Tagung " Fremdes wahrnehmen, aufnehmen, annehmen: Kontakte zwischen Sprachen und Kulturen". Während der Tagung wird nicht nur vom Kontakt zwischen Sprachen und Kulturen die Rede sein, sondern auch vom Kontakt mittels der Sprache und die Kultur. In der Mehrdeutigkeit der Begriffe wird bereits die ganze Komplexität der Verquickung zwischen Sprechern, Sprache und Kultur greifbar. Menschen treten immer über Sprache und Kultur in Kontakt zueinander, und immer werden dabei Grenzen überschritten, die mal leichter mal schwieriger zu überwinden sind: Grenzen zwischen Generationen, zwischen Geschlechtern, zwischen unterschiedlichen Regionen. Wenn der sprachlichkulturelle Graben tiefer wird, wenn die Unmittelbarkeit des Kontaktes verlorengeht, wenn komplexe Lern- oder Vermittlungsprozesse zwischengeschaltet werden müssen, stoßen Sprachen und Kulturen aufeinander, die als diskrete abgegrenzte Gebilde wahrgenommen werden. Machtverhältnisse werden ausgehandelt, eine Sprache/Kultur dominiert die andere, die sich Fremdes einverleibt oder Fremdes zurückzuweisen versucht. Einzelne Sprecher und Sprechergruppen erleben durch Migration die unterschiedlichsten Konstellationen der Zwei- und Mehrsprachigkeit, die immer auch "Mehrkulturigkeit" bedeutet. Eine solche Begegnung der Kulturen im Sprecher bringt nie eine einfache Summierung der "Monokulturen" hervor, sondern generiert äußerst komplizierte und jeweils spezifische Gewichtsverteilungen. Nicht nur Migranten leben in "Mehr-Kultur-Räumen", zwischen den Sprachkulturen bewegen sich von Berufs wegen die Übersetzer, die eine bewusste Mittlerfunktion für sich gewählt haben. In der Literatur werden die Erfahrungen mit Interkulturalität Gegenstand der Reflexion und öffnen neue Perspektiven. Die internationale Wissenschaftskommunikation schließlich stellt die Mehrsprachigkeit vor schwierige Entscheidungen bei der Sprachenwahl und eröffnet die Frage, welche Formen von Grenzüberschreitungen in der wissenschaftlichen Kommunikation existieren sowie welche Früchte sie tragen. Mit Beiträgen aus den germanistischen Disziplinen Sprachwissenschaft, Übersetzungswissenschaft, Literaturwissenschaft und Wissenschaftssprachenforschung wollen wir auf dieser Tagung den vielfältigen Begegnungen von Sprache und Kultur, ihren Auswirkungen und den Reflexionen darüber nachspüren.

Percepire e recepire il diverso: lingue e culture a contatto Convegno interdisciplinare di Germanistica L'Aquila – Bazzano: 30.11.2011 - 2.12.2011 / Miglio, Camilla; L., Zenobi; B., HANS BIANCHI; I., Vogt. - (2011). (Intervento presentato al convegno Percepire e recepire il diverso: lingue e culture a contatto Convegno interdisciplinare di Germanistica Fremdes wahrnehmen, aufnehmen, annehmen: Kontakte zwischen Sprachen und Kulturen Eine interdisziplinäre Fachtagung der Germanistik L'Aquila – Bazzano: 30.11.2011 - 2.12.2011 tenutosi a UNiversità de L'Aquila - Bazzano nel 30 Nov.-2 Dic. 2011).

Percepire e recepire il diverso: lingue e culture a contatto Convegno interdisciplinare di Germanistica L'Aquila – Bazzano: 30.11.2011 - 2.12.2011

MIGLIO, Camilla;
2011

Abstract

Die Zusammenarbeit zwischen dem Dipartimento di Culture Comparate der Universität L'Aquila und dem Dipartimento di Studi Europei Americani e Interculturali der Universität Rom La Sapienza mit der Partnerschaft der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ermöglichte dank der Finanzierung von Seiten des Ateneo Italo-Tedesco in Trient die Organisation der Tagung " Fremdes wahrnehmen, aufnehmen, annehmen: Kontakte zwischen Sprachen und Kulturen". Während der Tagung wird nicht nur vom Kontakt zwischen Sprachen und Kulturen die Rede sein, sondern auch vom Kontakt mittels der Sprache und die Kultur. In der Mehrdeutigkeit der Begriffe wird bereits die ganze Komplexität der Verquickung zwischen Sprechern, Sprache und Kultur greifbar. Menschen treten immer über Sprache und Kultur in Kontakt zueinander, und immer werden dabei Grenzen überschritten, die mal leichter mal schwieriger zu überwinden sind: Grenzen zwischen Generationen, zwischen Geschlechtern, zwischen unterschiedlichen Regionen. Wenn der sprachlichkulturelle Graben tiefer wird, wenn die Unmittelbarkeit des Kontaktes verlorengeht, wenn komplexe Lern- oder Vermittlungsprozesse zwischengeschaltet werden müssen, stoßen Sprachen und Kulturen aufeinander, die als diskrete abgegrenzte Gebilde wahrgenommen werden. Machtverhältnisse werden ausgehandelt, eine Sprache/Kultur dominiert die andere, die sich Fremdes einverleibt oder Fremdes zurückzuweisen versucht. Einzelne Sprecher und Sprechergruppen erleben durch Migration die unterschiedlichsten Konstellationen der Zwei- und Mehrsprachigkeit, die immer auch "Mehrkulturigkeit" bedeutet. Eine solche Begegnung der Kulturen im Sprecher bringt nie eine einfache Summierung der "Monokulturen" hervor, sondern generiert äußerst komplizierte und jeweils spezifische Gewichtsverteilungen. Nicht nur Migranten leben in "Mehr-Kultur-Räumen", zwischen den Sprachkulturen bewegen sich von Berufs wegen die Übersetzer, die eine bewusste Mittlerfunktion für sich gewählt haben. In der Literatur werden die Erfahrungen mit Interkulturalität Gegenstand der Reflexion und öffnen neue Perspektiven. Die internationale Wissenschaftskommunikation schließlich stellt die Mehrsprachigkeit vor schwierige Entscheidungen bei der Sprachenwahl und eröffnet die Frage, welche Formen von Grenzüberschreitungen in der wissenschaftlichen Kommunikation existieren sowie welche Früchte sie tragen. Mit Beiträgen aus den germanistischen Disziplinen Sprachwissenschaft, Übersetzungswissenschaft, Literaturwissenschaft und Wissenschaftssprachenforschung wollen wir auf dieser Tagung den vielfältigen Begegnungen von Sprache und Kultur, ihren Auswirkungen und den Reflexionen darüber nachspüren.
2011
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