In dieser Studie wird die Position von Intellektuellen deutscher Sprache und jüdischer Herkunft religionspolitisch eingeordnet. Indem gezeigt wird, wie in ihrem Denken und Schreiben religiöse und theologische Begriffe – z.B. „Gottes Reich“, „Theokratie“ „Apokalypse“ oder „Messias“ – kulturpolitisch umfunktioniert werden, lassen sich die besonderen Rollen von Walter Benjamin und Gershom Scholem – als Außenseiter schlechthin bekannt – aus ihrem religionspolitischen und historischen Kontext her neu begründen. Paradigmatisch dafür wird das Phänomen des „theokratischen Anarchismus“ diskutiert, der – so Benjamin und Scholem 1919 – für sie „die sinnvollste Antwort auf die Politik“ darstelle. Aus diesem Zusammenhang heraus lässt sich eine politische Theologie des Deutsch-Judentums (hier auch am Beispiel von Ernst Bloch, György Lukács, Martin Buber, Gustav Landauer, Kurt Hiller u.a.) als eine besondere Art, die Beziehung zwischen Macht und Transzendenz, zwischen dem Einzelnen und der Gemeinschaft neu denken.
Das Judentum zwischen Anarchie und Theokratie. Eine religionspolitische Diskussion am Beispiel der Begegnung zwischen Walter Benjamin und Gershom Scholem / Guerra, Gabriele. - STAMPA. - (2007).
Das Judentum zwischen Anarchie und Theokratie. Eine religionspolitische Diskussion am Beispiel der Begegnung zwischen Walter Benjamin und Gershom Scholem
GUERRA, GABRIELE
2007
Abstract
In dieser Studie wird die Position von Intellektuellen deutscher Sprache und jüdischer Herkunft religionspolitisch eingeordnet. Indem gezeigt wird, wie in ihrem Denken und Schreiben religiöse und theologische Begriffe – z.B. „Gottes Reich“, „Theokratie“ „Apokalypse“ oder „Messias“ – kulturpolitisch umfunktioniert werden, lassen sich die besonderen Rollen von Walter Benjamin und Gershom Scholem – als Außenseiter schlechthin bekannt – aus ihrem religionspolitischen und historischen Kontext her neu begründen. Paradigmatisch dafür wird das Phänomen des „theokratischen Anarchismus“ diskutiert, der – so Benjamin und Scholem 1919 – für sie „die sinnvollste Antwort auf die Politik“ darstelle. Aus diesem Zusammenhang heraus lässt sich eine politische Theologie des Deutsch-Judentums (hier auch am Beispiel von Ernst Bloch, György Lukács, Martin Buber, Gustav Landauer, Kurt Hiller u.a.) als eine besondere Art, die Beziehung zwischen Macht und Transzendenz, zwischen dem Einzelnen und der Gemeinschaft neu denken.I documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.