What makes Kierkegaard's theory of repetition productive for our Celan and Waterhouse-reading, is just the opening of a space of possibilities, a place of re-écriture différante of what has been, is reborn as unexpected. In the conflict between extreme subjectivity of the existence of the individual and opening of the font to an echo chamber of interference in short, between the Kierkegaard - Derrida poles, we can encounter two poets, which belong to two different generations, but are connected by many Echoes and threads Paul Celan and Peter Waterhouse. Their experiences vary, but a secret writing of trauma is characterized by way of an unexpected "repetition" from one to the other. The historical and personal experience of World War II meets both poets in very different ways.

Was die Kierkegaardsche Theorie der Wiederholung produktiv für unsere Celan- und Waterhouse-Lektüre macht, ist gerade die Öffnung eines Raums der Möglichkeiten, eines Orts der re-écriture différante des Gewesenen, das als Unerwartetes wiedergeboren wird. Diese Wiederholung impliziert das Zugleich des Selben und der Differenz in der Schrift. Im Spannungsfeld zwischen extremer Subjektivität der Existenz des Einzelnen und Öffnung von dessen Schrift zu einem Echoraum von Interferenzen, kurzum: zwischen den Polen Kierkegaard-Derrida können wir zwei Dichtern begegnen, welche aus zwei verschiedenen Generationen stammen, aber durch viele Echoes und Fäden miteinander verbunden sind: Paul Celan und Peter Waterhouse. Ihre Erfahrungen gehen auseinander, aber eine Geheimschrift des Traumas zeichnet Wege der unerwarteten „Wiederholung“ von dem einen zum anderen. Die geschichtliche und persönliche Erfahrung des Zweiten Weltkriegs trifft beide Dichter auf ganz unterschiedliche Weise. Der erste gehört zur Generation welche die Shoah erleiden musste, und ausgehend von diesem Trauma die eigene Schrift als Wiederholung und Vergegenwärtigung, als „Präsentation“ der Spur des Gewesenen auffasst. Der zweite, geboren nach dem Krieg (1956) als Sohn eines britischen Geheimdienstoffiziers, der mit Geheimschriften und -sprachen an der Bewahrung des status quo nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete, findet gerade in Celan ein poetisches und intellektuelles Gegenüber.

“Nichtlineare” Wiederholung im Zeit-Raum des Gedichts. Celan, Waterhouse und die Spur Kierkegaards / Miglio, Camilla. - STAMPA. - (2012), pp. 113-131.

“Nichtlineare” Wiederholung im Zeit-Raum des Gedichts. Celan, Waterhouse und die Spur Kierkegaards

MIGLIO, Camilla
2012

Abstract

What makes Kierkegaard's theory of repetition productive for our Celan and Waterhouse-reading, is just the opening of a space of possibilities, a place of re-écriture différante of what has been, is reborn as unexpected. In the conflict between extreme subjectivity of the existence of the individual and opening of the font to an echo chamber of interference in short, between the Kierkegaard - Derrida poles, we can encounter two poets, which belong to two different generations, but are connected by many Echoes and threads Paul Celan and Peter Waterhouse. Their experiences vary, but a secret writing of trauma is characterized by way of an unexpected "repetition" from one to the other. The historical and personal experience of World War II meets both poets in very different ways.
2012
Simultaneität-Übersetzen
Was die Kierkegaardsche Theorie der Wiederholung produktiv für unsere Celan- und Waterhouse-Lektüre macht, ist gerade die Öffnung eines Raums der Möglichkeiten, eines Orts der re-écriture différante des Gewesenen, das als Unerwartetes wiedergeboren wird. Diese Wiederholung impliziert das Zugleich des Selben und der Differenz in der Schrift. Im Spannungsfeld zwischen extremer Subjektivität der Existenz des Einzelnen und Öffnung von dessen Schrift zu einem Echoraum von Interferenzen, kurzum: zwischen den Polen Kierkegaard-Derrida können wir zwei Dichtern begegnen, welche aus zwei verschiedenen Generationen stammen, aber durch viele Echoes und Fäden miteinander verbunden sind: Paul Celan und Peter Waterhouse. Ihre Erfahrungen gehen auseinander, aber eine Geheimschrift des Traumas zeichnet Wege der unerwarteten „Wiederholung“ von dem einen zum anderen. Die geschichtliche und persönliche Erfahrung des Zweiten Weltkriegs trifft beide Dichter auf ganz unterschiedliche Weise. Der erste gehört zur Generation welche die Shoah erleiden musste, und ausgehend von diesem Trauma die eigene Schrift als Wiederholung und Vergegenwärtigung, als „Präsentation“ der Spur des Gewesenen auffasst. Der zweite, geboren nach dem Krieg (1956) als Sohn eines britischen Geheimdienstoffiziers, der mit Geheimschriften und -sprachen an der Bewahrung des status quo nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete, findet gerade in Celan ein poetisches und intellektuelles Gegenüber.
TRADUZIONE SCIENZA E LETTERATURA SISTEMI COMPLESSI E POESIA POSTMODERNA ESTETICA E POESIA RICEZIONE DI CELAN NELLA POESIA TEDESCA (WATERHOUSE)
02 Pubblicazione su volume::02a Capitolo o Articolo
“Nichtlineare” Wiederholung im Zeit-Raum des Gedichts. Celan, Waterhouse und die Spur Kierkegaards / Miglio, Camilla. - STAMPA. - (2012), pp. 113-131.
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Utilizza questo identificativo per citare o creare un link a questo documento: https://hdl.handle.net/11573/416043
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