Il razionalismo nei Balcani: il problema della identità architettonica in una complessa geografia culturale / Calace, Francesca; Menghini, ANNA BRUNA; Resta, Giuseppe. - (2017), pp. 94-103.

Il razionalismo nei Balcani: il problema della identità architettonica in una complessa geografia culturale

Anna Bruna Menghini;
2017

Abstract

Die Geschichte der modernen architektur in den Balkanländern zeigt deutlich, welchen einfluss die politischen Gegebenheiten sowie die nationalen und religiösen Konflikte auf die architektonische und städtebauliche entwicklung dieser unruhigen Landstriche ausübten. Gerade der architektur kam auf dem zutiefst zerrissenen Balkan eine bedeutende Rolle als repräsentatives und kommunikatives Mittel für die entstehung identifikatorischer Muster zu, in der jeweiligen Bandbreite politischer und kultureller vorgaben. Die Bezüge der architektur der Balkanländer zur europäischen Baugeschichte zeigen in der epoche zwischen dem späten 19. und der ersten hälfte des 20. Jahrhunderts ein breites Spektrum unterschiedlicher einflüsse, von gelungenen anpassungen und Übernahmen bis hin zu kritischen auseinandersetzungen und vehementer ablehnung. Der vorliegende essay zeichnet die einzelnen entwicklungen nach, etwa die Spannung zwischen der Bautradition Griechenlands und der Neuerungen, die durch die CIaM ins Land getragen wurden: im Zentrum stand die Polemik um die moderne hauptstadt athen, deren repräsentative Prachtbauten in der historischen Stadtmitte mit einem planlosen wildwuchs der peripheren wohnviertel in schreiendem Kontrast standen. Die verunglückten Bauleitpläne für athen von 1921 bis 1926 waren ein maßgeblicher Grund für die abfassung der sogenannten „Charta von athen“, die auf der Iv. CIaM das Modell der „funktionellen Stadt“ festschrieb. vom jungen Königreich Jugoslawien ging damals ein gewaltiger Modernisierungsschub aus: um die Zeitschrift Zenit (1924-26) sammelte sich ein interessantes Grüppchen serbischer und kroatischer Intellektueller, das sich mit der Tradition ebenso herum stritt wie mit einer kritiklosen Übernahme der europäischen Moderne und das, mitten in den schlimmsten Krisenjahren, keine „Balkanisierung europas“ wollte, sondern eine „europäisierung des Balkan“. Belgrad erhielt damals sein heutiges Gesicht; Ljubljana war schon in den späten Jahren des 19. Jahrhunderts im Geist der wiener Secession völlig neu gestaltet worden. Zwischen den Kriegen erlebten Kroatien, Serbien und Slowenien eine zweite Modernisierungswelle, die nunmehr auch den südlichen Balkan erreichte. Bulgarien, Rumänien und albanien waren auf der Suche nach einer nationalen Identität: man blickte nach west-europa, um ein Gegengewicht zum osmanischen Baustil zu finden, dem erbe der langen türkischen vorherrschaft. ausgerechnet die europäischen architekten fanden jedoch Gefallen an den exotischen Zitaten eines „orientalischen“ Baustils und schufen Modelle, mit denen die lokalen architekten sich nicht anfreunden mochten. Man versuchte also, eigene wege zu gehen, immer mit Blick auf die europäische Moderne, und wagte schließlich den Schritt in Richtung eines eigenen nationalen Stils als Identitätsmuster, was sich angesichts der ständig wechselnden Realität – in albanien kam auch noch das koloniale abenteuer Italiens hinzu – jedoch als äußerst schwierig erwies. Die Länder der Balkan-halbinsel waren somit gezwungenermaßen stets ein dynamisches Laboratorium architektonischer Formensprachen, immer auf der Suche nach einer plausiblen Tradition und einem tragfähigen Modell, um eine selbstbestimmte und unabhängige Zukunft entwerfen zu können.
2017
Luoghi del moderno Klares Bauen 1920-1950
978-88-943205-0-3
razionalismo; balcani; identità architettonica
02 Pubblicazione su volume::02a Capitolo o Articolo
Il razionalismo nei Balcani: il problema della identità architettonica in una complessa geografia culturale / Calace, Francesca; Menghini, ANNA BRUNA; Resta, Giuseppe. - (2017), pp. 94-103.
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Utilizza questo identificativo per citare o creare un link a questo documento: https://hdl.handle.net/11573/1246507
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